Hol- und Bringverkehr an den Schulen

Auch an vielen Wiesbadener Schulen gibt es morgens teils chaotische Verkehrssituationen, wenn alle Schüler gleichzeitig um 8.00 Uhr zum Schulbeginn ankommen. Diese Verkehrssituation stellt nicht zuletzt eine Gefährdung für die Schüler, insbesondere für die Grundschüler dar.
Häufig bringen Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Eine reine Diffamierung mit dem Modebegriff des ‚Eltern-Taxis‘ greift aber zu kurz. Dabei wird außer Acht gelassen, daß es oft nachvollziehbare Gründe für die Wahl des Autos gibt.

Wenn mehrere Kinder quasi zeitgleich an unterschiedlichen Schulen ankommen müssen, die Fahrt mit dem Rad zu gefährlich, Busverbindungen aus den Vororten unpassend sind oder die Nutzung der ÖPNV-Angebote schlicht zu teuer ist, bleibt vielen Eltern gar keine andere Möglichkeit, als ihre Kinder zu fahren.

Der Stadtelternbeirat der Landeshauptstadt Wiesbaden setzt sich daher dafür ein, daß das ÖPNV-Angebot weiter ausgebaut wird. Gemeinsam mit dem Landeselternbeirat fordern wir ein kostenloses Schülerticket für alle Schüler – unabhängig von der Entfernung zur Schule. Durch die Verringerung der Verwaltungskosten könnte ein Schülerticket schon teilweise finanziert werden. Radwege zu den Schulen müßten ausgebaut und an den Schulen sichere und wettergeschützte Fahradabstellplätze geschaffen werden.

Auch der Ausbau der Ganztagsschule bietet eine Gelegenheit, den Schulalltag anders zu rhythmisieren. Es ist nicht erforderlich, für die Leistungsfähigkeit vieler Schüler sogar schädlich, den Schultag um 8.00 Uhr zu beginnen. Eine morgentliche Gleitzeit würde eine Entzerrung der Verkehrssituation und einen ruhigen Start in den Schultag ermöglichen.

David Böhne
Vorsitzender

Wiesbaden, 29.08.2017

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